Wernigerode selber ist eine wunderschöne kleine Fachwerkstadt, die mit ihrem imposanten Schloss auch als „Schlüssel zum Harz“ genannt wird. Hier kann man nicht nur nett bummeln und Kaffee trinken, sondern mit dem Schloss auch Kultur erleben und kleinere Wanderungen durch die Stadt machen! Genauso lohnt es sich aber auch, ein paar Meter aus Wernigerode raus zu fahren und den Harz zu erleben. Ich bin die Tour Ende Oktober mit Lotta gelaufen, da war es leider noch mit über 20°C viel zu warm (vor allem wenn man in langer Hose und Thermoshirt unterwegs ist…), darum konnten wir die Tour nicht so genießen, wie es sich gehört. Im Nachhinein war die aber wirklich wunderschön, und eignet sich ideal als Herbstwanderung! Die Strecke ist, bis auf Start und Ende, wenig überlaufen und man kann auf 10km immerhin drei verschiedene Stempel der Harzer Wandernadel erwandern.

Die Tour
Ihr beginnt am Parkplatz am Förstertal. Der ist sehr nah am ersten Stempel und Gasthaus Armeleuteberg (HWN 35), weshalb es da recht voll sein kann. Als wir gegen 16 Uhr zurück kamen, waren fast alle Parkplätze belegt – das war aber auch an einem Samstag bei allerbestem Wetter! Ihr findet sonst in der Nähe andere Parkplätze. Von hier aus startet ihr auch direkt in Richtung Armeleuteberg und habt gleich einen kleinen Anstieg vor euch. Immerhin werdet ihr da aber auch direkt mit einem Stempel belohnt! Mittlerweile gibt es dort sogar eine kleine Auswahl veganer Speisen.
Von hier aus wandert ihr auf den Armeleuteberg zu, der auch quasi nicht zu übersehen ist mit seinem Rapunzelturm. Ich glaube, man kann da auch hoch und den Turm besichtigen, das hab ich mit Lotta aber ausgelassen. Ihr biegt dann rechts auf den Ernst-Moritz-Arndt-Weg ab und folgt dem, bis ihr am Scharfenstein (HWN 34) seid. Die Stempelstelle fand ich persönlich wunderschön, auch wenn es recht voll war an dem Tag.
Über den Astberg Rundweg quert ihr dann den Zilierbach und biegt in das Kalte Tal. Spätestens hier haben sich bei mir richtige cozy Herbst Vibes breitgemacht! Das knirschende Laub unter meinen Füßen und die Sonne, die sich ihren Weg durch das bunte Laub gebahnt hat, haben mich in dem Moment so unglaublich glücklich gemacht. Dem weg folgt ihr, bis ihr euch an der Gabelung links haltet. Wenn ihr weiter geradeaus geht, kommt ihr auch zur nächsten Stempelstelle, habt aber einen sehr kurzen, knackigen Anstieg im Gegensatz zu einem längeren, gemäßigteren – da könnt ihr euch überlegen, was euch mehr zusagt!
Wenn ihr die Zilierbachtalsperre seht, dann seid ihr auf jeden Fall richtig. Hier müsst ihr noch rechts auf den kleinen Hügel hoch, um den Stempel Peterstein (HWN 36) zu bekommen. Der Anstieg lohnt sich aber auch doll, der Ausblick ist fantastisch! Die Talsperre quert ihr dann und biegt auf den Herbert-Pohl-Weg. Spätestens hier seid ihr dann auch alleine unterwegs. Für mich war dieser Abschnitt auch „typisch Harz“ – schmale Wege, sanfte Hügel, hohes Gras und eine abwechslungsreiche Mischung aus Wald und abgeholzten Flächen. Ihr biegt bald links ab, quert eine Brücke und folgt dem Hüttestieg und zurück auf das Kalte Tal, bis ihr am Parkplatz seid.

Alternativen
Wenn ihr gerne weniger lange unterwegs sein möchtet, könnt ihr nach dem Scharfenstein ebenfalls über den Astberg Rundweg ins Kalte Tal absteigen, aber vor der Bachquerung abbiegen und auf dem Kalten Tal bleiben. Damit seid ihr nach 7km wieder zurück am Auto!
Seid ihr lieber länger unterwegs, könnt ihr zusätzlich noch die Zilierbachtalsperre umrunden, damit kommt ihr am Ende auf 18,5km.

Eckdaten
Ich persönlich fand die Tour wunderschön! Am Armeleuteberg und Scharfenstein war allerdings einiges los – da waren Menschen aller Altersklassen unterwegs und viele Hunde. Das Gasthaus hat zumindest eine vegane Vorspeise und einen veganen Burger auf der Karte, falls ihr einkehren möchtet! Das ist auf der Tour auch die einzige Einkehrmöglichkeit, ich hatte deshalb Nudelsalat mit, der schmeckt kalt am besten!


Überblick
Strecke: 10,8 km
Höhenmeter: 270hm
Anzahl Stempel: 3 (HWN 35, 34, 36)
Bewertung: 8/10 – irgendwie eine typische Harztour. Kann man immer mal wieder wandern! Die Aussicht zwischendurch ist unschlagbar, die Wege meist eher schmal und abwechlungsreich. Es war am Anfang eher voll, das verläuft sich aber. Mich hat die Tour positiv überrascht! Die ist auch kurz genug, als dass man sie vor dem Stadtbummel laufen kann.