Das Bodetal ist wohl eins der beeindruckendsten Täler im Harz – bis zu 400 Meter ragen die kahlen Steinwände rechts und links auf. Die Schlucht zählt nicht umsonst zu den touristischen Schwerpunkten Sachsen-Anhalts: Die Ausblicke und das Erlebnis sind einmalig!
Die gesamte Länge der Schlucht kann nur erwandert werden – die Wege sind viel zu schmal und uneben, um sie mit dem Rad zu erkunden.
Wenn ihr das Bodetal erwandern möchtet, solltet ihr auf alle Fälle trittsicher und halbwegs fit sein. Die Wanderung sieht mit 10,5km nicht nach viel aus, hat es aber in sich!

Die Tour
Ihr parkt am Parkplatz Bodetal in Thale, von dem aus auch die Gondeln der Bergbahn abfahren. Wir haben im Oktober 2024 3€ für den Tag bezahlt.
Hier startet ihr auch direkt – ihr folgt erstmal den Menschenmassen in Richtung Talstation Hexentanzplatz. Dort haltet ihr euch dann aber links und folgt den (zugegeben sehr kleinen, unscheinbaren) Schildern in Richtung Hexentanzplatz. Geht es bergauf, seid ihr richtig! Ihr müsst jetzt die Arschbacken zusammenkneifen: Zwei Kilometer geht es hier recht steil bergauf. Dabei werdet ihr aber immer wieder mit netten Aussichten auf die gegenüberliegende Rosstrappe und Thale belohnt, bis ihr an der Bergstation Hexentanzplatz ankommt. Hier war bei unserem Besuch noch ein wenig Baustelle, lasst euch davon nicht irritieren. Das gesamte Gebiet wird modernisiert und überarbeitet, was auch dringend nötig war!
Ihr folgt dann den anderen Menschen in Richtung Hexendorf. Hier wurde 2024 alles neu gemacht – was früher nur ein großer Parkplatz war, ist jetzt das Hexendorf. Windschiefe Häuschen, Souvenierbuden und Einkehrmöglichkeiten gibt es dort nun. Wir waren am ersten Wochenende nach der Eröffnung da und das Hexendorf war unfassbar voll! Dementsprechend sind wir mit Lotta nur einmal durchgelaufen, um uns dann wieder über die Ruhe im Wald zu freuen.
Ihr lauft dann, erstmal auch gemeinsam mit einigen anderen Menschen, in Richtung Tierpark. Für 3€ könnt ihr da auch euren Hund mitnehmen – aber ob Tierparks noch artgerecht sind, darf jeder selber entscheiden. Nichtsdestotrotz lauft ihr mit eurem Hund direkt am Wolfsgehege vorbei – das fand Lotta super spannend!
Ihr bleibt auf dem Weg und biegt an einer Kreuzung mit kleinem Unterstand rechts ab in Richtung Prinzensicht (HWN 70). Ein Abstecher zum Bodeblick lohnt sich hier total!
Nach einer kleinen Pause dreht ihr wieder um und geht quasi bis zum Tierpark zurück. Hier biegt ihr bergabwärts ab zur La Viershöhe (HWN 72). Auch hier ist die Aussicht wunderschön. Es lohnt sich, eure Kräfte zu sammeln, denn der Abstieg hat es wieder in sich. Der ist nicht nur steil, sondern auch relativ unwegsam. Seid also vorsichtig und passt auf euren Hund auf, die Bergwacht Thale hat nicht umsonst ihren Standort am Fuß der La Viershöhe.
Wenn ihr die 1,5km geschafft habt, seid ihr richtig im Bodetal. Um euch sind hohe Felswände, die Bode fließt neben euch entlang und es fühlt sich einfach mystisch an. Ihr bekommt hier den letzten Stempel für heute am Hirschgrund – Gasthaus Königsruhe (HWN 178). Ihr folgt dem Fluss dann auch einfach nur, bis ihr wieder an der Talstation der Bergbahn ankommt und von da aus den Schildern in Richtung Parkplatz.

Alternativen
Wenn ihr nicht so gut zu Fuß seid, könnt ihr mit der Gondel auf den Hexentanzplatz fahren und von hier aus zur Prinzensicht oder La Viershöhe wandern. Auch das Gasthaus Königsruhe lässt sich über breite, einfache Wege erreichen. Unterschätzt das Bodetal bitte nicht, das ist zwar kein alpines Gelände, aber besonders nach Regen sind die Auf- und Abstiege rutschig und fies.
Möchtet ihr lieber weiter wandern, könnt ihr noch auf die Rosstrappe – das war eigentlich auch unser Plan, ein Einsatz der Bergrettung hat uns aber aufgehalten.
Seid ihr super fit, lohnt sich auch eine Wanderung durch das gesamte Bodetal – ihr könnt vom Hirschgrund bis nach Treseburg wandern. Das Bodetal ist insgesamt 9km lang, und auf der gesamten Strecke wunderschön! Allerdings ist der Weg durch die Schlucht in den Wintermonaten immer gesperrt. Zwischen November und März gibt es eine ausgeschilderte Umleitung, die euch auf einem Höhenzug zum Hexentanzplatz bzw. nach Thale bringt. Informiert euch da also unbedingt vorher, nicht dass es böse Überraschungen gibt.

Eckdaten
Das Bodetal und insbesondere der Abschnitt um den Hexentanzplatz ist kein Geheimtipp. Hier ist es immer voll: Kinder, Hunde, Senioren, Fahrradfahrer, alles. Das hat mich zwischendurch echt überfordert und irritiert, so voll kenne ich den Harz sonst nur auf dem Brocken!
Zum Glück stört es Lotta gar nicht und wir konnten recht entspannt durch die Menschenmassen durchlaufen.
Einkehren könnt ihr im Hexendorf und am Gasthaus Königsruhe – die Pommes dort sind ein Gedicht! In Thale selber gibt es auch einige Restaurants. Wir haben diesmal auf der La Viershöhe leckere Pizzaschnecken gegessen – mit der Aussicht haben die besonders gut geschmeckt!
Überblick
Strecke: 10,5 km
Höhenmeter: 380hm
Anzahl Stempel: 3 (HWN 70, 72, 178)
Bewertung: 6/10 – es war recht voll, als wir da waren. Die Tour ist super schön für solch eine „kurze“ Runde, mich hat es im Nachhinein gestört, dass wir nicht noch weiter durch das Bodetal gewandert sind. Ich würde mit dem Wissen jetzt eher den Hexentanzplatz auslassen und eine größere Runde im Bodekessel, also im Tal wandern!