Das Okertal wird nicht umsonst wild-romantisch genannt – zwischen steilen Felsschluchten schlängelt sich die Oker. Wobei schlängeln wohl nicht das richtige Wort ist, stattdessen ist der Fluss dort ziemlich reißend! Für die Tour braucht man definitiv gute Ausdauer und Trittsicherheit. Ihr müsst einige Treppen überqueren, also sollte euer Hund sich entweder tragen lassen oder auch ordentlich trittsicher sein. Die Anstiege sind zwischendurch echt heftig, das sollte man vor allem im Sommer nicht unterschätzen.
Der sonst so dichte Baumbestand, der das Okertal ein Stück weit ausgemacht hat, ist leider dem letzten Sturm zum Opfer gefallen, sodass dort jetzt auch einige kahle Stellen sind.
Tourbeschreibung
Gestartet wird am Parkplatz am Romkerhaller Wasserfall. Bei gutem Wetter und am Wochenende wird es hier schnell voll, früh da sein lohnt sich!
Von da aus geht es in Richtung Hotel „Königreich Romkerhalle„, vor dem ihr links auf den E6 abbiegt. Ihr wandert nun direkt oberhalb der Oker, bis ihr nach ca. 1 km an der „Verlobungsinsel in der Oker“ (HWN 116) ankommt. Ihr wandert weiter an der Oker entlang, quert diese, und wandert auf der anderen Seite lang, bis ihr zur Adlerklippe kommt. Auf dem ganzen Weg könnt ihr an den Steilwänden im Okertal immer wieder Kletternde sehen! Auf eurem weiteren Weg passiert ihr das Wasserwerk „Düsteres Tal„. Am Waldhaus nehmt ihr die Brücke über die Oker, um anschließend vor der Bushaltestelle links auf den S2 abzubiegen. Dem folgt ihr bis zur Kästestraße. Hier beginnt euer steiler Anstieg! Ihr haltet euch links auf die Alte Harzstraße und folgt dieser bis zum „Treppenstein“ (HWN 117). Von da aus biegt ihr auf einen kleinen Pfad in Richtung „Kästehaus“ (HWN 118). Hier stand 90 Jahre lang das Kästehaus, ein beliebtes Ausflugsziel für Wanderer. 2019 musste es wegen Baufälligkeiten abgerissen werden und wird wohl auch nicht wieder aufgebaut. Das einsame Fundament liegt dort noch und erinnert an vergangene Tage.
Aber auch ohne Restaurant lohnt sich hier eine kurze Pause mit Weitblick über den Oberharz!
Auf dem S0, dann S1 und S2 steigt ihr wieder ab in Richtung Romkerhalle. Ihr kommt dann quasi gegenüber vom Parkplatz raus, aber anstatt zurück zum Auto abzubiegen, bleibt ihr auf dem S2 in Richtung Ahrensberger Klippen. Dort findet ihr die „Hallersche Hütte“ (HWN 119). Auf dem S0 geht es dann in Richtung Okerstausee. Ihr wandert ein Stück dort entlang, bevor ihr die Staumauer überquert und vor der Bushaltestelle links auf dem S2 bleibt. Dem Weg folgt ihr so lange, bis ihr an der B498 rauskommt. An der Bundesstraße entlang geht es noch wenige Meter zurück zum Auto.


Alternativen
Wenn ihr abkürzen möchtet, bietet es sich an, den Umweg über die Hallersche Hütte wegzulassen. Dann kommt ihr bei 9,58 km und 360 hm raus. Und ihr habt die schönsten Seiten vom Okertal kennengelernt!
Wollt ihr lieber noch verlängern, könnt ihr nach dem Kötehaus nicht dem Weg folgen, sondern ein Ministück zurück Richtung Kötenweg. Von dem aus biegt ihr links auf den Oberen Romkerkopfweg und passiert einige Steinformationen wie den Zyklop oder den Romker Turm. Vom Oberen Romkerkopfweg biegt ihr dann rechts in Richtung Romkerhalle und kommt wieder gegenüber dem Parkplatz raus. Dann folgt ihr auch erstmal dem S2, anstatt dann aber direkt in Richtung Hallersche Hütte abzubiegen, folgt ihr dem Jägerstieg. Das ist ein verwunschener, kleiner Pfad, auf dem ihr nur hintereinander entlang laufen könnt! Am Ende von ihm angekommen, biegt ihr auf den Kniepweg und haltet euch rechts bis zur Hallerschen Hütte. Von hier könnt ihr eure Tour einfach fortführen.
Eckdaten
Die Tour hat es in sich. Ganz einfach zu gehen ist die nicht, dazu sollte man schon trainiert sein. Genug Möglichkeiten für eine Pause gibt es aber definitiv, nur sollte man sich selbst verpflegen. Aber die Ausblicke zwischendrin sind wunderschön! Man fühlt sich oft wie in der Wildnis und der Weg durch das Okertal ist traumhaft. Allerdings muss man hier aufpassen, wenn der eigene Hund unsicher ist – das Wasser ist hier ziemlich laut. Durch die schmalen, engen Wege hat man auch nicht immer Möglichkeiten, großräumig auszuweichen, wodurch Menschen- und Hundebegegnungen schnell stressig werden könnten.
Früh morgens ist man hier oft alleine. Je später es wird, desto voller wird es auch. Besonders der Romkerhaller Wasserfall ist beliebt bei Familien. An den Felsen des Okertals trifft man immer auf Kletterer, die auch gerne recht früh da sind.
Die Treppen zur Adlerklippe sind auf keinen Fall zu unterschätzen! Dazu solltet ihr selber trittsicher und schwindelfrei sein und euer Hund Treppen laufen können und über Holzplanken gehen.
Im Sommer würde ich persönlich die Tour nicht empfehlen. In der Oker könnt ihr hier nicht baden, dafür fließt die viel zu schnell. Außerdem sind die Farben dort im Herbst ein absoluter Traum!
Festes Schuhwerk ist hier aber absolute Pflicht, genauso wie ein vernünftiges (Wander-)Geschirr für den Hund und Wasser.
Mülleimer gibt es an den Bushaltestellen.
Überblick
Streckenlänge: 17,5 km / 20,5 km / 9,58 km
Höhenmeter: 670 hm / 680 hm / 360 hm
Anzahl Stempel der Harzer Wandernadel: 4 / 4 / 3
Bewertung: 8,5 – die Strecke ist wunderschön! Man fühlt sich teilweise wie in der Wildnis, aber die breiten Forstwege zwischendurch bringen einen immer wieder zurück auf den Boden der Tatsachen.